Heimatverein Schneeren e.V.
Aus Verbundenheit zu Schneeren - gemeinsam traditionsbewusst die Zukunft gestalten

Die Schneerener Mühle

Dorfrundweg Station 4

 

Windmühlen sind in Schneeren schon seit dem 17. Jahrhundert dokumentiert, aber wahrscheinlich gab es sie, wie auch anderswo in unserer Gegend, schon viel früher. Windmühlen ermöglichten den Bauern in diesem wasserarmen, hügeligen Landstrich eine schnelle und gewinnbringende Verwertung des von ihnen angebauten Getreides. Die frühesten Bockwindmühlen sind 1278 in Engelbostel und um 1300 bei Stöckendrebber verzeichnet.

Die erste Schneerener Mühle war eine aus Holz gefertigte und auf einem Sockel errichtete Bockwindmühle, die oft vom Wind umgeweht oder von Feuer vernichtet wurde. Sie stand an der Landstrasse 360, die von Schneeren nach Mardorf führt - im ‚Mühlenfeld‘ -  und ist auf mehreren Landkarten aus dem 18. Jahrhundert eingezeichnet. Sie wurde von den Schneerenern und Mardorfern gemeinschaftlich betrieben.

1842 schrieb der Bauermeister Halbmeyer Wilhelm Kahle in die "Gemeinde-Rechnung über Einnahme und Ausgabe der Dorfschaft Mardorf", dass  vom "Antheil der Schneerener Mühle…" die Gemeinde Mardorf jährlich ein Drittel der Mühlenpacht und Schneeren zwei Drittel derselben‘ zu begleichen habe. Dagegen war aber Mardorf auch verpflichtet, ein Drittel der Bau- und Reparaturkosten zu tragen.

Die Mardorfer Anteile an der Mühle verfielen erst 1892, obwohl dort schon 1871 eine eigene Mühle (auf dem Gebiet des heutigen Golfplatzes) errichtet worden war. In diesem Jahr kaufte die Gemeinde Schneeren die Bockwindmühle im Mühlenfeld und ließ sie auf den Rötzberg, ans andere Ende des Dorfes versetzen, wo sie 1909 durch Brand vernichtet wurde.
Im gleichen Jahr (1871) errichtete Heinrich Dettmer auf dem Schopersberg in Schneeren eine neue Windmühle, einen sogenannten ‚Erdholländer‘  oder ‚Grundsegler‘ (von niederländisch grondzeiler):  dies sind aus Stein gebaute, ebenerdig stehende Mühlen, deren mit Segeln versehene Flügel bis nahe an den Boden reichen.

Beim Bau war diese Mühle zunächst für Oberantrieb mit hölzernem Getriebe vorgesehen und sie ist so wahrscheinlich auch gebaut worden. Später wurde sie dann mit 3 Gängen, Fahrstuhl, hölzerner Königswelle, einem eisernen Stirnrad/Unterantrieb, einer Windrose und Segelflügeln ausgerüstet. 1905 wurde ein neuer eiserner Wellkopf des Fabrikats Ernst Förster, Magdeburg,  eingebaut.

Die Mühle wurde seit 1892 von der Familie Asche/Runte, die im Ort auch heute noch eine Gastwirtschaft führt, betrieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg schlug dann der Blitz ein und das Gebäude stand als Ruine auf dem Schopersberg bis sie 1957 von der Familie Stumpf/Krueger aus Hannover erworben und zwischen 1957 und 1962 zu einem Wohnhaus umgebaut wurde.
2012-14 erfolgte eine erneute Sanierung, die 2016 mit der Anbringung neuer Flügel abgeschlossen wurde. Die Mühle ist auch heute noch erhalten und in Privatbesitz.

 

 

 
 
 
 
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